Meine Bücher durchblättern bei Google Books

Schöne neue Welt – und das meine ich ausnahmsweise mal nicht zynisch: Bei Google Books kann man in einige meiner Bücher hineinlesen. Zuerst fiel ich aus allen Wolken – meine Bücher umsonst im Netz?! -, aber mittlerweile finde ich die Sache ziemlich cool.

Bislang habe ich Previews zu Der Pilot und The Odd Bird gefunden. Falls ich welche übersehen habe, freue ich mich über einen Link in den Kommentaren.

Googles erklärtes Ziel, sämtliche jemals erschienen Bücher einzuscannen und online verfügbar zu machen, wurde schon heftig kritisiert. Man kann das Vorhaben auch wie der US-Richter Denny Chin über den grünen Klee loben. Ich persönlich bin immer noch nicht soweit, dass ich mir eine fundierte, in sich schlüssige Meinung zum Themenkomplex Urheberrecht und Internet habe bilden können. Ich bin in zweierlei Hinsicht betroffen, als Autor und als Leser, und das Thema ist überaus komplex, allein schon aufgrund all der nationalen Eigenheiten (Buchpreisbindung, Fair-Use-Klausel etc.). Hinzu kommt, dass ich kein großer Freund von Internetmonopolisten à la Google bin, gleichzeitig aber auch die Positionen der deutschen Buchbranche überwiegend ablehne. All das führt mich zu dem Schluss, dass es unmöglich ist zu sagen, welche Entscheidungen richtig oder falsch sind, und dass selbst eine ungefähre Abwägung immer noch sehr schwierig ist.

Darum vertraue ich, was die Google-Books-Vorschau angeht, meinem Bauchgefühl, und das sagt mir: Dadurch, dass jeder kostenlos und online in die Bücher hineinschauen kann (die übrigens beide nicht mehr in Druck sind), werde ich keinen Schaden erleiden. Im besten Fall werde ich davon profitieren.

Autorin Virginia Postrel schreibt zum selben Thema:

The Internet has unquestionably made it more difficult to make a living as a writer. But the problem isn’t copyright infringement. It’s competition.

„Das Internet hat zweifellos dafür gesorgt, dass es schwieriger geworden ist, sich als Autor über Wasser zu halten. Aber das Problem lautet nicht Urheberrechtsverletzung. Es heißt Wettbewerb.“ (Übersetzung von mir.)

Wie wahr. Ca. 90.000 Bücher erscheinen jedes Jahr in deutscher Sprache. In dieser Masse von Konkurrenten ist es leider eine Frage des Glücks, dass das eine Buch aus meiner Feder nicht unbeachtet untergeht (auch wenn ich natürlich fest daran glaube, dass Qualität sich immer durchsetzt :-). Google Books kann dabei sehr wohl den Unterschied bedeuten.

Online retailers haven’t found good substitutes for bookstore browsing. Scanning books to make them searchable doesn’t hurt sales. It gives those works a prayer of being found.

„Onlinehändler bieten keinen Ersatz dafür, im Buchladen zu stöbern. Bücher einzuscannen und durchsuchbar zu machen schmälert nicht die Verkaufszahlen. Es bietet solchen Werken eine kleine Chance, gefunden zu werden.“ (Übersetzung von mir.)

Da spricht sie ein wahres Wort gelassen aus.

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