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Satinavs Auge gewinnt (fast) den Deutschen Phantastik-Preis!

Es ist mal wieder Zeit, auf meinem Schreibtisch aufzuräumen. In den vergangenen Wochen und auf der Buchmesse hat sich bei meinen Projekten einiges bewegt: Manche sind in eine neue Phase eingetreten, andere nehmen gerade erst feste Gestalt an. Aber der Reihe nach.

Zunächst kann ich berichten, dass ich die Arbeit an meinem neuen Roman abgeschlossen habe. Wie schon The Odd Bird wird auch dieses Buch ein zweisprachiger Kinderkrimi, den ich unter dem Pseudonym Paul Jansen bei Langenscheidt veröffentliche. Sein Titel wird „Der Billabong“ lauten.
Angesichts dieses Titels ist es keine Überraschung, dass das Buch in Australien spielt. Beim Schreiben des Romans habe ich viele Erlebnisse und Erfahrungen einfließen lassen, die ich während meiner Zeit down under sammeln konnte. Es hat viel Spaß gemacht, auf den fünften Kontinent zurückzukehren, selbst wenn es nur auf dem Papier war.

Vergangene Woche fand in Frankfurt am Main die Buchmesse statt. Ich stürzte mich in den Trubel, um alte Bekanntschaften zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Wie erfolgreich der Besuch war, werde ich in einigen Wochen sehen, wenn die angestoßenen Projektideen spruchreif geworden sind. Das Interesse unter den Verlagen ist jedenfalls vorhanden, und ich freue mich schon darauf, bald mehr verraten zu können.

Am Rande der Messe gab es wie in jedem Jahr den Buchmesse-Con, eine beschauliche und ruhige Veranstaltung, auf der ich mich nach den hektischen Messetagen umso wohler fühlte. Auf der Con wurde auch der Deutsche Phantastik-Preis 2008 verliehen, für den ich mit Satinavs Auge in der Kategorie bester deutschsprachiger Roman nominiert war.

Zwar habe ich den Preis nicht gewonnen, aber angesichts der Konkurrenz geht das vollkommen in Ordnung: Von Cornelia Funke (die für „Tintentod“ den Preis erhielt), Stephan Bellem und den beiden Fantasy-Stars Christoph Hardebusch und Bernhard Hennen überflügelt zu werden ist nun wirklich keine Schande. Ich freue mich für die Preisträgerin und bedanke mich bei allen, die mir mit ihrer Stimme dieses beachtliche Ergebnis beschert haben.

Alle Preisträger des DPP sind hier aufgeführt.

Die Rückkehr

Ich bin wieder im Lande.

Nach einem halben Jahr sind meine Muse und ich von unserer Weltreise zurückgekehrt, die uns ein halbes Jahr lang durch drei Kontinente führte. Vor der Ankunft im traditionell kühlen Hamburg befürchteten wir schon das Schlimmste, waren wir doch zuletzt von der brasilianischen Sonne so richtig verwöhnt worden. Doch der norddeutsche Frühling zeigt sich von seiner schönen Seite, und den Himmelfahrtssonntag haben wir bereits im Stadtpark verbracht.

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Wie die Reise war? Nun, sie war toll, erlebnisreich, anstrengend, lehrreich, großartig; voller kostbarer Erfahrungen und Eindrücke, die mich ein Leben lang begleiten werden. In einem Wort: Die Reise war unvergesslich.

Im Gepäck hatte ich am Ende auch unzählige Ideen für neue Geschichten – wenn einer eine Reise tut, dann kann er eben etwas erzählen. Nun bin ich dabei, die Ideen zu sortieren und in neue Exposés zu gießen. Leider muss ich mich währenddessen auch wieder an den Alltagstrott gewöhnen – ein Leben auf Reisen ist eben doch ganz anders.

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Versüßt wird mir die Eingewöhnung aber durch das Erscheinen meines neuesten Romans. Ich hatte ihn bereits vor der Reise geschrieben, und im März ist er erschienen. Das Buch heißt The Odd Bird – Der komische Vogel und ist wie Der Pilot ein zweisprachiger Titel für Langenscheidt. Diesmal handelt es sich um ein Kinderbuch, genauer: um einen Krimi für kleine und große Kinder ab 10 Jahren. Hier gibt es mehr darüber zu erfahren.

Dass auf dem Buch nicht Tobias Radloff steht, ist übrigens kein Versehen. Ich habe den Odd Bird unter Pseudonym geschrieben, und auch in Zukunft werde ich neue Langenscheidt-Titel nur noch unter dem Namen Paul Jansen veröffentlichen. Alle anderen Bücher werden jedoch nach wie vor unter meinem richtigen Namen erscheinen.

Man in the Woman (2)

tr_woman_09_07.jpg Es ist schon ein paar Wochen her, dass mein Foto in der Frauenzeitschrift Woman erschien. Ich wurde im Café Zeitraum von einer Journalistin angesprochen, ob ich an einer Umfrage teilnehmen wolle, und das Ergebnis wurde wenig später gedruckt. Jetzt habe ich endlich das Bild eingescannt bekommen; hier ist es.

Der Pilot ist da

Bereits am Donnerstag kam ein Paket vom Langenscheidt-Verlag an, in dem ich meine Autorenexemplare des Piloten entdeckte. Zum ersten Mal hielt ich den fertigen Roman in den Händen! Leider konnte ich mich noch nicht so richtig darüber freuen, weil ich zur Zeit so viel anderes im Kopf habe. Aber im Juni hole ich das alles nach!

Freund und Helfer

Mittwoch morgen ging ich mit meiner Muse zum Einkaufen. Vor dem Haus fiel uns ein Polizeiauto auf, das die Straße absperrte. Es war keine Demonstration unterwegs, kein Unfall passiert – seltsam.

Auf dem Weg zum Supermarkt passierten wir immer mehr Wagen in blausilber-metallic. Immer noch kein Zeichen der schröcklichen Bedrohung, vor der uns die wachsamen Staatsdiener schützen wollten. Wir kauften dann ein, gingen nach Hause, räumten die Lebensmittel in den Kühlschrank – und lasen auf Spiegel Online das hier als Eilmeldung.

Ja klar. Die Schanze, der Terroristenhort.
Viele Zeitungen haben den Sinn und die Verhältnismäßigkeit dieser großangelegten Razzia danach kritisiert. Selbst das sonst so konservative Hamburger Abendblatt bezeichnete die Aktion als „spektakulär“ und forderte die Bundesanwaltschaft auf, dem „Muskelspiel“ handfeste Beweise gegen Terrorverdächtige folgen zu lassen.

Ich persönlich finde es interessant und beängstigend zugleich, wie sich hier die Bedeutung des Begriffs „Terror“ verschiebt. Linke Globalisierungsgegner bekommen das Etikett „Terrorist“ angehängt, weil sie möglicherweise vorhaben, über einen Zaun zu klettern. Vor nicht allzu langer Zeit musste man noch Leute in die Luft sprengen und Flugzeuge entführen, um Terrorismus zu betreiben.
Ich frage mich, was der Grund für diese Begriffsverschiebung ist. Ist es wirklich die Militanz der G8-Gegner? Oder doch eher das verschärfte Sicherheitsklima in Deutschland und der westlichen Welt, wo seit dem 11. September die Angst vor dem eigenen Schatten umgeht? Wenn heute jeder Farbbeutelwurf auf mögliche terroristische Hintergründe hin untersucht wird, dann ist es vielleicht kein Wunder, dass man immer häufiger einen zu finden glaubt.

Armes Hamburg

Auf dem Weg ins Café ging ich heute an einem Plakat vorbei, auf dem eine Diskussionsrunde mit einem Politiker der Grünen angekündigt wurde. Titel der Diskussion: „Klimawandel – was kommt auf Hamburg zu?“

Das gab mir zu denken.

So überfällig es ist, dass der Begriff „Klimawandel“ endlich den gesellschaftspolitischen Stand von Worten wie „Globalisierung“, „Verschärfung der Sicherheitsgesetze“ oder wenigstens „Fußball“ erreicht, so eigenartig finde ich doch den Fokus, der dem Kilmawandel und seinen Folgen eingeräumt wird. „Was auf Hamburg zukommt“ – müsste die Frage nicht lauten, was auf die Erde zukommt?

Tatsächlich muss sich Deutschland, global gesehen, kaum Sorgen machen. Von allen Regionen der Erde ist Zentraleuropa mit die privilegierteste auf der Welt. Uns drohen keine verheerenden Dürren wie in Afrika oder Australien und keine großflächigen Überflutungen wie in Bangladesch und Ozeanien. Sogar die Ströme eventueller Klimaflüchtlinge werden von südlicher gelegenen Ländern wie Italien und Spanien aufgefangen. Egal, wo man auf den Globus zeigt, dort ist der Klimwandel bedrohlicher.

Und innerhalb Deutschlands muss sich Hamburg gleichfalls wenig Sorgen machen. Es wird nicht untergehen, wenn der Meeresspiegel ansteigt, und schlechtes Wetter ist man hier gewohnt. Hinzu kommt: Hamburg ist reich genug, um mit allem fertig zu werden, was der Klimawandel der Stadt bescheren mag. Dass es unzählige Regionen gibt, in denen dafür das Geld fehlt, stört hier offenbar nicht jeden.